Eine Seilbrücke über den Federbach.
Als wir am Dietlinger Federbach ankamen, mussten wir uns erst einmal Sprossen für die Seilbrücke suchen. Das sind die Stöcke, auf denen man später läuft. Da nicht alle Äste, die auf dem Boden lagen, die richtige Länge hatten, machten wir uns daran, diese kleinzusägen. Bei jedem neuen Ast ging es schon doppelt so schnell – wir bekamen viel Übung im Sägen.
Während die einen damit noch beschäftigt waren, machten sich die anderen Pfadfinder schon daran, die Seile an die Bäume zu knoten, an denen die Seilbrücke später hängen sollte. Auf der einen Seite ist dies ein sogenannter Zimmermannsklang, um das Seil zu befestigen, auf der anderen ein Fuhrmannsknoten. Dieser ist dazu da, das Seil straff zu spannen. Bevor wir die Seile aber spannten, mussten wir die Sprossen einknoten. Dies macht man mit einem Strickleiterknoten - dem selben, den man auch bei einer Strickleiter braucht, um die Stöcke zu befestigen. Immer zu zweit schnappten wir uns eine der frisch gefertigten Sprossen und knoteten sie fest.
Dann kam noch ein Schritt: wir mussten, bevor wir spannen durften, noch Baumschutz unter die Seile machen. Das sind kleine Stöckchen, die man zwischen Seil und Baumrinde steckt. Diese schützen die Rinde des Baumes davor, abgerieben zu werden. Beim Spannen waren dann alle gefragt: wir hängten uns an das Seil. Auf: „Hau Ruck“ zog jeder so fest daran, wie er konnte.
Dann konnten wir hinübergehen. Das war gar nicht so leicht, weil eine Seilbrücke wackelt. Aber wir schafften es alle. Wären wir hinunter gefallen, wäre das aber auch nicht schlimm gewesen. Der kühle Bach hätte bei diesem Wetter eine willkommene Erfrischung geboten.
Am Ende setzten wir uns alle gleichzeitig auf die Seilbrücke und ließen die Beine über dem Wasser baumeln. Da wussten wir: unsere Seilbrücke war sehr stabil geworden, da sie uns sogar alle auf einmal aushielt.