Bonbontransport auf Piratenart

In Erster Hilfe übten sich die Mädchen und Jungen unserer Kelterner Pfadfindergruppe. Und damit es nicht so langweilig wurde, nutzten sie ihre Dreiecktuchverbände als Transportmittel für Bonbons.

Was tun, wenn jemand eine Platzwunde hat und einen Verband braucht? Glücklicherweise hatte von uns keiner eine, und es kommt auch nicht so oft vor. Trotzdem ist es sinnvoll, für diesen Fall die Erste-Hilfe-Techniken zu beherrschen.

Deswegen beschäftigten wir uns neulich mit Kopfverbänden. Aber wie macht man aus einem einfachen Dreieckstuch einen Verband? Das erste, was man dazu braucht, ist der Weberknoten. Dieser verbindet normalerweise zwei gleich dicke Seile miteinander, oder in unserem Fall zwei Stoffzipfel des Dreieckstuches.

Nachdem dieser von allen gut beherrscht wurde, lernten wir den Piratenverband: Dieser ist ein Druckverband für Wunden an der Stirn. Wie schon der Name sagt, sieht er so aus wie das Kopftuch eines Piraten. Es gilt, ihn möglichst fest zu ziehen, damit er auch bei einer Platzwunde etwas bringt.

Als zweites lernten wir noch den Großmutterverband, welcher für Wunden oben am Kopf verwendet werden kann. Dieser ist etwas schwieriger, da man ihn ebenfalls möglichst fest ziehen muss, gleichzeitig aber auch darauf achten muss, dass der Patient noch gut Luft bekommt.

Um die Verbände gleich zu üben, teilten wir uns in zwei Mannschaften auf. Es galt, möglichst viele Bonbons zu transportieren - aber nicht, indem man sie in die Hand nahm, sondern unter einem Kopfverband. Dazu band immer jemand aus der einen Mannschaft einem aus der anderen einen Kopfverband: in der ersten Runde einen Piratenverband, später eine Großmutter. Möglichst fest sollte er schon aus Prinzip sein. Im Spiel kam es aber noch mehr darauf an, denn die eigene Mannschaft konnte anschließend versuchen, dem Verbundenen Bonbons vorne unter den Verband zu stecken, und zwar so viele, wie darunter passten. Je besser und fester der Verband also vom Gegner gebunden worden war, desto schwieriger war es, viele Bonbons darunterzustecken. Manche Verbände waren sogar so gut, dass man gar keines darunterstecken konnte. Dann war der Verband bestimmt fest genug. Wer Bonbons unter seinem Verband hatte, rannte schnell zum Depot seiner Mannschaft, legte die Bonbons dort hin und kam wieder zurück, um jetzt selbst der anderen Mannschaft einen Verband zu binden. Dies ging so lange, bis alle Bonbons transportiert waren.

Am Ende freuten wir uns dann, dass wir uns an den Bonbons stärken konnten.